Die Herbst-Tagundnachtgleiche ist ein magischer Moment im Jahreskreis. Das ewige Kräftemessen von...
Die faszinierende natUrspirituelle Bedeutung eines uralten Festes
Hallo und herzlich willkommen auf dem Blog
für NatUrspirit und Hexenherzen!
Mein Name ist Nicole Roewers und ich freu mich, dass du da bist!
In diesem Blogbeitrag geht es um die tiefe natUrspirituelle Bedeutung dieser sehr besonderen Zeit von Ende März bis Ende April, um eine alte germanische Göttin, ein uraltes heidnisches Fest und seine Bedeutung für uns bis heute: Ostern. Am Ende findest du noch 5 Ideen, wie du im Sinne
der alten heidnischen Bräuche feiern kannst.
Die Wurzeln von Ostern: Die faszinierende natUrspirituelle Bedeutung eines uralten Festes
Du kannst diesen Beitrag auch anhören, denn ich habe ihn für dich eingesprochen.
Ostern – eines der schönsten Feste im Jahreskreis-
und wohl auch eines der ältesten.
Spürst du es auch: Der Frühling ist da! Die Erde erwacht und mit ihr das Leben. Endlich können wir uns wieder von warmen Sonnenstrahlen die Nasenspitze kitzeln lassen, unser ganzes Wesen blüht auf. Überall blüht und sprießt es um uns herum, die Kraft der Natur ist erwacht – und wir können diese Kraft tief in uns selbst wiederfinden.
Es liegt nah, dass die Menschen schon immer diese besondere Kraft der Natur verehrt und gefeiert haben in Person einer göttlichen Kraft, die genau dieses Gefühl des wiederkehrenden Lichts und der wiederkehrenden Lebenskraft verkörpert.
Die Griechen hatten ihre Aurora, die Inder ihre Usha – und die Germanen Ostara. Wahrscheinlich, jedenfalls.
Gab es Ostara wirklich?
Heute wird Ostara oft als Frühlingsgöttin bezeichnet. Das ist wundervoll und völlig in Ordnung. Ob sie tatsächlich eine Frühlingsgöttin war, daran scheiden sich allerdings die (akademischen) Geister, denn die Quellen sind mehr als dürftig. Ich will das an dieser Stelle der Vollständigkeit halber einmal gesagt haben.
Ich persönlich bin davon überzeugt, dass Ostara genau das war: eine Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin, ähnlich wie Freya, (zu Freya gibt es mal einen anderen Blogbeitrag. Wahrscheinlich war Ostara eher regional begrenzt auf westgermanische und angelsächsische Gebiete)
Ja, es gab sie, und das sind die Beweise:
Ostara hieß die Göttin in einigen westgermanischen Regionen, die Angel-Sachsen (in England) nannte sie Eostre. Sie waren es auch, die den April den „Eosturmanoth“ nannten, also gleich einen ganzen Monat nach der Göttin benannten.
Ostara taucht zwar nicht direkt in den Mythen auf, aber in drei Überlieferungen – und darüber hinaus gibt es noch viel mehr Hinweise auf sie. Manche beziehen etwa alte germansiche Namen auf sie:
Austrobert, Ostrebolda, Austrobald, Austraberta – Namen, die heute wohl niemand mehr seinen Kindern geben würde, zeugen von der Beliebtheit der Göttin, denn in alten Zeiten machte man genau das: Kinder nach Göttern benennen. Auch Orte wurden nach ihr benannt und es gibt Dutzende Inschriften an die Matronin „Austriahennae“.
1835 erwähnten die Gebrüder Grimm die Göttin Ostara und das Fest Ostarun in ihrem Werk “Deutsche Mythologie”. In diesem Buch sammeln und interpretieren sie alte deutschen Sagen, Legenden und Bräuche. Das Fest Ostarun, das sie erwähnen, könnte auf die alten heidnischen Frühlingsfeiern zurückgehen, die der Göttin Ostara gewidmet waren. Es wird angenommen, dass diese Feiern den Beginn des Frühlings und das Ende des Winters zelebrierten, wobei Rituale und Opfergaben durchgeführt wurden, um die Göttin für Fruchtbarkeit und Wachstum zu ehren.
Man kann also sicher davon ausgehen, dass es Ostara als Göttin gegeben hat und sie bzw. die Riten um diese Göttin uns bis heute begleiten, auch wenn die meisten das nicht wissen.
Ostern – was steckt hinter diesem Wort?
Ostara, Ostern, Osten – allein die Wortverwandtschaft legt nahe, dass Ostara tief verwoben ist mit der Bedeutung der Himmelrichtung Osten. Ihr Name leitet sich von Eostre, Osten ab, und bedeutet auch: Licht. Der Duden leitet das Wort Ostern vom Altgermanischen Austro ab, Morgenröte. Und das ist wahrscheinlich die eigentliche Bedeutung der Göttin Ostara: das Naturereignis des wiedergeborenen Lichtes, der Sonnenaufgang, die Morgenröte, das neu geborene Licht, das neu geborene Leben. Die Erde und die Natur, die Menschen, alles erwacht gemeinsam – und das jeden Tag, am Morgen nach dem Nachtschlaf, wenn die Sonne aufgeht, und im Jahreskreis, nach dem langen Winterschlaf, eben genau dann, wenn wir Ostern feiern.
Die Göttin Ostara bringt das neue Licht und damit die wiederkehrende Wärme und das wiederkehrende Leben. Kein Wunder, dass sie nach den harten und entbehrungsreichen Wintern über alles verehrt wurde! Der Frühling ist die Auferstehung des Lebens aus dem langen Winterschlaf. Passt also ganz gut, dass die Christen ausgerechnet an diesem uralten heidnischen Fest “ihr” Osterfest feiern, die Auferstehung Jesu, denn auch er ist ja ein Lichtbringer.
Welche Bedeutung der Osten hatte, lässt sich daran ablesen, dass viele alte Gräber nach Osten ausgerichtet sind: dort war das Leben, das Licht, das Heil, während im Westen die Dunkelheit und die Zerstörung zu verorten ist, wie Wolf Dieter Storl es ausdrückt.
Übrigens: das Datum für Ostern wird noch immer nach heidnischer Berechnung festgelegt:
Der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond nach der Frühlings Tag- und Nachtgleiche. Ein irdisches UND kosmologisches Fest. Sonne, Mond und Erde sind alle drei in diesem uralten Fest eingewoben, und das hat natürlich eine ganz besondere Kraft. Und auch darauf können wir uns also heute besinnen, wenn wir Ostern feiern.
Als Göttin des Lichtes und des Neuanfangs war Ostara dann sehr wahrscheinlich auch eine Göttin der Fruchtbarkeit. Dafür stehen gleich zwei der wichtigsten heidnischen Symbole, die sich für uns bis heute an Ostern erhalten haben:
Der Hase
Warum der Hase? Der Hase ist ein uraltes Symbol für Fruchtbarkeit. Er hoppelt im Frühling aufgeregt über die Felder und pflanzt sich schnell und in großer Zahl fort. Er übernimmt in der Osterstory den männlichen Part.
Das Ei
Warum das Ei? Auch das Ei ist ein uraltes Symbol. Es findet sich schon auf Menhiren aus dem Neolithikum und auf bronzezeitlichen Felszeichnungen.
Auch die alten Ägypter verehrten es. In vielen alten Mythologien beginnt das Leben mit einem Ei, es ist der Beginn vieler Schöpfungsgeschichten.
Das Ei steht für den Schutz und das Nähren des neuen Lebens, also für den weiblichen Part.
Da unseren Vorfahren vollkommen bewusst war, dass es sowohl das männliche als auch das weibliche Prinzip braucht, um etwas Neues zu erschaffen, erhielten sowohl der Hase als auch das Ei als Symbole einen festen Platz in der heidnischen Ostergeschichte.
Wenn du also Ostereier färbst und dann versteckst, lebst du eine Jahrtausende alte Spiritualität weiter: Die Tradition des Ostereier Färbens und Versteckens hat ihre Wurzeln in uralten Frühlingsriten, bei denen die Menschen Eier möglicherweise als Opfergaben an Ostara darbrachten und mit ihnen als Glücks- und Fruchtbarkeitsbringer die Häuser und Sträucher schmückten.
Die natUrspirituelle Bedeutung des Monats April:
Der April hat es in sich. Nicht nur vom Wetter, sondern auch von seiner spirituellen Bedeutung:
Es ist der Monat der Wonne, der Freude und der Ausgeglichenheit.
Die Kräfte der Natur sind in Balance. Das beginnt mit der Frühlings- Tag- und Nachtgleiche, der vollkommen Balance von Dunkelheit und Licht. Der Frühling hat es mal wieder geschafft, den Winter zu überwinden. Das Leben hat den Tod überwunden, das Licht die Dunkelheit, die Ordnung das Chaos. Das typische Aprilwetter mit seinen Wechseln von Sonne und Schauern hält alles für uns bereit. Es ist nicht mehr so kalt und auch noch nicht zu warm. Es ist die Zeit der ausgeglichenen Energien. Eine Zeit, die du ganz wundervoll für dein eigenes neues Erwachen, deine eigene Fruchtbarkeit nutzen kannst.
Wie also kannst du diese besondere Zeit, wie kannst du Ostern
für dich selbst nutzen? (Außer natürlich Eier zu färben und Osterhasen zu verstecken 😉)
1. In Gemeinschaft
Für viele Menschen ist Ostern eine Zeit der Gemeinschaft und des Feierns. Ganz egal, welcher Religion man angehört oder was man glaubt: Ostern lädt uns ein, die pure Schönheit des Frühlings zu genießen und sich über das Wiedererwachen der Natur zu freuen. Organisiere doch ein gemeinsames Osterfest im Freien, bei dem Freunde und Familie zusammenkommen, um Essen zu teilen, Geschichten zu erzählen und gemeinsam zu singen und zu tanzen – das ist mit ziemlicher Sicherheit in den alten naturspirituellen Kulturen genau so gemacht worden. Du kannst auch eine Frühlingszeremonie oder ein Ritual durchführen, bei dem jeder Teilnehmer etwas beiträgt und seine Dankbarkeit für das Leben und die Natur ausdrückt.
2. Ganz für dich
Geh hinaus in die Natur mit offenem Herzen und freiem Geist, mach einen langen Spaziergang, nimm das erblühende und sprießende Leben um dich herum bewusst wahr. Geselle dich für eine Weile in den Schoß der großen Mutter Erde. Setze dich an einem Baum im Wald oder auf eine Wiese, meditiere, mache Yoga, sei verbunden mit der Erde, mach deine Sinne weit und beobachte, was sie dich zu lehren hat. Lausche.
Drücke in einem kleinen Ritual deinen Dank an Mutter Erde aus oder bitte die Kräfte (z.B. Ostara), diese wundervolle Jahreszeit für dich zu segnen.
3. Feuerzeremonie
Feuer hat eine tiefe spirituelle Bedeutung in vielen naturspirituellen Traditionen und wird oft mit Reinigung, Transformation und Erneuerung in Verbindung gebracht.
Dafür stehen auch die großen Osterfeuer, die symbolisch die alten Winterkräfte verbrennen und Platz für Neues machen. Wenn dir das zu trubelig ist, kannst du das genauso gut mit einem eigenen kleinen Feuerchen machen, oder auch mit einer Kerze. Nimm dir Zeit und Ruhe, komm am Feuer in einen meditativen Zustand und vertraue der transformierenden Kraft des Feuers alles an, was du loslassen möchtest.
4. Ein Altar für die Natur
Bei dir zu Hause oder im Freien an einem ganz besonderen Ort (zum Beispiel an deinem ganz persönlichen Kraftort): Das Dekorieren mit Frühlingsblumen und Kränzen ist eine weitere heidnische Tradition, die den Beginn des Frühlings feiert. Sammel Blumen und Zweige aus der Natur (bitte nachhaltig vorgehen!), binde sie zu einem Kranz oder arrangieren sie mit Steinen und anderen Materialien auf deinem Altar, um der Göttin Ostara oder der Natur zu danken und sie zu ehren.
5. Spirituelles Wachstum
Jetzt ist die Zeit, auch für dich selbst Weichen für dein Wachstum zu stellen. Du kannst dich zum Beispiel fragen, was in dir fruchtbar werden darf oder soll, wofür du deine Energien einsetzen möchtest und wofür nicht oder wie du in einen ausgeglichenen Energiezustand kommen und darin bleiben kannst (so, wie es die Natur es dir gerade vormacht).
Solltest du eine große Herausforderung vor dir haben, dann ist die Zeit rund um Ostern eine gute Zeit, zu visualisieren, wie du diese Herausforderung meisterst. Jetzt kannst du dich mit der Kraft der sprießenden Natur verbinden und diese Kraft in deine Unternehmung oder Herausforderung einfließen lassen.
Sicherlich gibt es noch viel mehr Möglichkeiten, Ostern zu feiern. Schreib gerne in die Kommentare, wenn du noch Ideen hast!
Und jetzt: Feier das Leben, feiere dein Leben, die Kräfte der Natur sind auf deiner Seite. Es ist die Zeit, dich selbst wiederzubeleben und neues Leben in alle wichtigen Aspekte deines Seins zu bringen. Umarme dein Wachstum, deinen Erfolg, deine „Fruchtbarkeit“ und das, was du Wundervolles in die Welt bringst. Umarme dich und erblühe, so wie die Natur es gerade auch tut.
Möge Ostara dich dabei begleiten und behüten.
Nicole
Wunderschön eingesprochen! Danke für die Inspiration und auch dir/eich eine schöne Osterzeit 🙂
Danke liebe Corinna!
Hallo Nicole, danke für den inspirierenden Text. Sehr gut gefällt mir die eingesprochene Version!
Tolle Musik übrigens, von wem ist das?
Danke für dein Feedback, freut mich sehr, dass dir der Blogbeitrag gefällt!
Jaaaaa, die Musik hats mir auch angetan 😉
Ich habe sie von Storyblocks, ein Anbieter für Stockfotos und – videos und gemafreier Musik. Man muss da aber Abonnent sein, um drauf zugreifen zu können.
Der Künstler nennt sich Atlantis Music and Sound und das Stück heißt passenderweise: Mystica.
Vielleicht gibts da auch ein kostenfreies Probeabo, dann kannst du es dir herunterladen.
Hier der Link zum Stück:
https://www.storyblocks.com/audio/stock/mystica-346773397.html
Beste Grüße und schöne Ostern wünscht
Nicole