Die geheimen Botschaften der Runen – Deine Heldenreise
Runen sind weit mehr als nur eine alte Schrift (auch das waren sie, aber eben nicht nur, wie du...
34.Higher self und lower self
Im Wesentlichen lehrt die Yoga-Philosophie eine duale Natur des menschlichen Geistes: Unser Geist besteht einerseits aus dem lower self, dem ahamkara, und dem higher self, dem paramatma.
Das lower self ist identifiziert mit dem Überleben, der Sicherheit und der Komfortzone. Es hat Angst, aus dieser Sicherheit und der Komfortzone auszubrechen, weil es um sein Überleben fürchtet. Das lower self bleibt lieber, wo es ist und verzichtet auf Lernen und Wachstum zugunsten der Sicherheit und dem Komfort im warmen Bett. Das lower self überlebt und bleibt in Sicherheit, wird aber niemals glücklich und erfüllt sein. Dazu braucht es das higher self.
Das higher self weiß, dass das lower self letztendlich zu Unglück und Verzweiflung verdammt ist, denn eine Pflanze, die nicht wächst, geht ein. Das higher self geht über die Angst, die Sicherheit und die Komfortzone hinweg und wagt sich in die Höhle des Löwen, wie Joseph Campbell es in seiner Theorie über die Heldenreise sagt. Das higher self wagt sich in die Herausforderung, in das Abenteuer, in das Leben hinein, denn will immer weiter wachsen und immer mehr lernen. Während das lower self ein Nein-Sager ist, sagt das higher self mit Begeisterung Ja zum Leben und zu jeder neuen Herausforderung.
Wie kommst du aus dem lower self in dein higher self?
Durch eine bewusste ständige Verbindung mit dem higher self. Genau das ist Yoga.
Visualisiere dein higher self als eine Sonne, einen Feuerball im Herzraum und atme dorthin ein und von dort aus. Verstärke das mit einem Mantra wie So ’ham (deutsch: Ich bin das! Sprich einatmend „So“ und ausatmend „ham“) oder Om mani padme hum (Deutsch: Ich bin das Juwel in der Lotosblüte). Ein Yogi lebt übt es ständig und ununterbrochen, im higher self zu leben und daraus zu denken, zu fühlen, zu sprechen und zu handeln. Jeder Mensch kann in jedem Moment im higher self leben. Es ist nur eine Frage des Wissens über das higher self und der ständigen Übung. Jede Yogastunde, jede Meditation, jedes Pranayama und jede Beschäftigung mit inspirierenden Dingen und Eindrücken ist eine Wiedererinnerung an das higher self und hilft dir, immer sicherer und natürlicher im higher self zu leben. Wir wünschen dir viel Spaß dabei.
Die Yoga-Philosophie unterscheidet zwischen 3 Arten des Glücks
Der Buddha liefert uns sogar noch eine 4.Art des Glücks, die diese 3 noch übertrifft.
Glück in Unwissenheit (Tamas) ist am Anfang und am Ende wie Gift. Es ist bloß kurzzeitige Erleichterung von Stress oder einer Anspannung, wie etwa Drogen, Zigaretten oder Alkohol. Von dieser Art des Glücks ist komplett abzuraten, weil es und das Glück nur vorgaukelt, Abhängigkeit schafft und keinen Weg zu echtem Glück bietet.
Glück in Leidenschaft (Rajas) ist am Anfang wie Nektar, am Ende aber wie Gift. Gemeint sind körperliche Freuden und Sinnengenüsse wie leckeres Essen und Sex. Hier haben wir ein kurzzeitiges Glücksgefühl, das aber nicht lange anhält und deshalb ebenfalls Abhängigkeit schaffen kann. Dieses Glück ist ab und zu gut und wichtig, ist allerdings nur in Maßen zu empfehlen.
Glück in Reinheit (Sattva) ist am Anfang wie Gift, aber am Ende wie Nektar. Dies ist das Glück, das Krishna in der Gita enthusiastisch empfiehlt. Yoga, Meditation, Pranayama, das Studium der Yogaschriften etc. sind am Anfang anstrengend. Wenn du es aber hinter dir hast, fühlst du dich großartig. Dieses Glück hält lange an und transformiert dich nach und nach zu einem von innen her strahlenden und glücklichen Menschen.
Von den Reden des Buddha ist überliefert, er habe gesagt, der Weg des Buddha sei am Anfang und am Ende wie Nektar. Damit ist gemeint, dass sich die regelmäßige Praxis des Yogis von Glück in Reinheit allmählich in ein ununterbrochenes spontanes und natürliches Glücksgefühl verwandelt, was der ursprünglichen Natur des Menschen entspricht. Nun verwandelt sich das gesamte Leben in einen einzigen Glückszustand. Das ist der Zustand des Yoga und die Buddha-Natur. Let´s go for it!
Bhagavad-Gita (18.37ff)
Entschlossenheit ist ein Synonym für mentale Stärke. Nach der Bhagavad-Gita (18.37ff) gibt es drei Arten von Entschlossenheit:
Entschlossenheit in Unwissenheit und Dunkelheit bedeutet: Man ist unfähig Entscheidungen zu treffen, schiebt Entscheidungen vor sich her und, wenn man sie doch einmal getroffen hat, kommt man wieder ins Schwanken und ändert die Entscheidung sofort wieder.
Viele Menschen, die sich mental schwach und unglücklich fühlen, leben unbewusst so. Sie haben Angst, Entscheidungen zu treffen und grübeln stunden- oder tagelang oder noch länger vor jeder Entscheidung.
Entschlossenheit in Leidenschaft bedeutet, man kann schnell Entscheidungen treffen, trifft aber jede Entscheidung aus einer selbstsüchtigen und egoistischen Motivation heraus. Auch ein solcher Mensch leidet aufgrund von dieser Selbstsucht und kann niemals ein wirkliches glückliches Leben in erfüllenden Beziehungen führen.
Entschlossenheit in Klarheit bedeutet: Du spürst gut in deinen Körper, hörst auf deinen Bauch und dein Herz und triffst dann sofort eine Entscheidung, die nicht nur zum eigenen Wohl, sondern auch zum Wohl des Großen und Ganzen ist.
Du bleibst bei dieser Entscheidung, änderst sie nicht mehr und bist somit offen für die nächste Entscheidung und die Nächste. So ist der Geist frei von Gedankenwolken, du lebst glücklich und bist ein Wunder mentaler Stärke.
Nach der Bhagavad Gita (18.20-22) gibt es drei Arten die Welt zu sehen:
Du kannst die Welt erstens so sehen, wie du sie in Begriffen siehst: “Da ist der Baum, hier bin ich, da ist mein Schreibtisch und da bist du”. So unterliegen wir der Täuschung einer Welt, in der alle Dinge voneinander getrennt sind. Aus dieser Trennung heraus entsteht aber unser größtes Leid, da wir mit dieser Weltansicht niemals in eine liebevolle Beziehung mit irgendetwas gelangen können, sondern uns stattdessen ein Leben lang irgendwie immer einsam und allein fühlen. Das ist die Weltsicht in der Qualität von Leidenschaft (Rajas).
Noch ungesünder ist eine Weltsicht, in der ich eine Sache zur Wichtigsten mache und von dieser Sache aus die gesamte Welt bewerte: z. B. aus der Perspektive einer Religion oder politischen Weltanschauung. Diese Weltsicht verstärkt noch einmal die Trennung auf allen Ebenen und führt zu Fanatismus, Dogmatismus und Missionseifer. Das ist die Weltsicht in der Qualität von Unwissenheit (Tamas).
Die dritte Weltsicht ist die Sicht der Einheit, in der ich mir bewusst bin, dass alles, was existiert, niemals voneinander getrennt, sondern immer miteinander verbunden ist. Indem ich diese Weltsicht einnehme, gelange ich immer mehr in eine liebevolle Verbindung mit mir selbst, meiner Umwelt, allen Lebewesen und allen Menschen sowie nach und nach mit dem gesamten Universum.
Diese Weltsicht gründet auf einer korrekten Wahrnehmung und führt zu einem Leben in Gesundheit, Frieden und Glückseligkeit. Das ist die Weltsicht in der Qualität von Reinheit und Wissen (Sattva)
Nach Ansicht der Philosophie des Yoga leben wir nicht in der Wirklichkeit (sat), in der Wahrheit, sondern in einer Nicht-Wahrheit (asat), in der Täuschung (maya) und Illusion.
Auch der Buddha erklärte, dass wir in einer Traumwelt leben, aus der wir aufwachen müssen, um ein Buddha, ein Aufgewachter zu sein.
Auch Jesus sah das so. Ein Mann wollte ihm folgen, wollte aber vorher noch seinen Vater begraben. Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten die Toten begraben. Jesus sah eine gewisse Lebensweise als Tod an, seine eigene Lebensweise aber als das Leben.
Wie ist das zu verstehen? Am besten mit den Begriffen Überlebensmodus und Lebensmodus. Wenn wir im Überlebensmodus leben, getrieben von Vergangenheit und Zukunft, von Gedanken, Plänen, Wünschen und Bewertungen, wenn wir automatisch und unbewusst leben, dann leben wir in asat, in Unwahrheit, in Illusion, wie in einem Traum, wie tot. Dann leben wir egoistisch und lieblos. Dann leben wir in der Hölle und leiden.
Wenn wir aber im Hier und Jetzt leben, bewusst, klar und mit selbstbestimmten Gedanken, Gefühlen und Handeln, dann leben wir in der Liebe, achtsam und bewusst. Dann leben wir wirklich, dann leben wir in der Wahrheit, in der Wirklichkeit, im Himmel, im Paradies. Dann sind wir aufgewacht für die Wirklichkeit. Es ist eine Frage des Bewusstseins und des selbstbestimmten Lebens.
Du kannst dich entscheiden, ob du in der Wahrheit (sat) oder in der Unwahrheit (asat) leben willst. Das zu üben, ist die Bedeutung von Yoga.
Die Bhagavad Gita spricht von den 3 Toren der Dunkelheit: Lust, Gier und Zorn.
Der Buddha spricht von den 3 Giften des Geistes: Gier, Zorn und Unwissenheit
Eckart Tolle nennt ihre Vermeidung die 3 Schlüssel zur Befreiung: Keine Anhaftung, kein Widerstand und keine Urteile.
Der Weg, die 3 Gifte loszulassen liegt in der Verbindung mit deinem vollen Potenzial im gegenwärtigen Moment: also in einer meditativen Lebenshaltung und in einer Praxis der Meditation.
Komm in eine tiefe lange Atmung und spüre deinen inneren unendlichen Reichtum, deine innere Fülle, deine innere Weite des Geistes. Lass alle Gedanken an Vergangenheit und Zukunft los und verweile in dieser inneren Friedlichkeit.
Erkenne: In dieser inneren meditativen Stille brauchst du nichts! Du bist alles und du hast alles. Du bist ein unfassbares Wunder und alles, was du hast, ist großartig und wunderbar. Du bist genug und du hast genug.
Du bist wunschlos glücklich. Im Loslassen aller Wünsche und im Baden in der Wunschlosigkeit liegt der Schlüssel zur Befreiung von den 3 Giften.
Es gibt 2 Arten von Menschen: die Vergänglichen und die Unvergänglichen. Die Vergänglichen sind gebunden, die Unvergänglichen sind befreit.
Hä? Was soll das heißen?
Einfach erklärt: Es geht um Identifikation. Die 2 Arten von Menschen sind: Diejenigen, die mit dem Vergänglichen (Körper, Gedanken, Emotionen) identifiziert sind. Sie sind gebunden. Diejenigen, die mit dem Unvergänglichen identifiziert sind (dem Selbst, der inneren Freude). Sie sind befreit.
Yoga ist genau das: Wir üben es, dem Unvergänglichen in uns zu begegnen, uns ständig daran zu erinnern und mehr und mehr damit identifiziert zu sein.
Yogis, die nach Selbsterkenntnis streben, sind in der Lage, dass in den Körper verankerte Selbst zu erkennen. Allerdings können diejenigen, deren Geist nicht gereinigt ist, es nicht erkennen, auch wenn sie danach streben.
Die Selbsterkenntnis ist die Erkenntnis, dass du eins und identisch bist mit der Quelle des Lebens, der Liebe und der Lebensfreude, der Energie und der Stille.
In dieser Erkenntnis liegt die Befreiung von jeglichem Leid und der Beginn eines Lebens in Gelassenheit und grenzenloser Begeisterung.
Dafür sind 2 Dinge notwendig: erstens der intensive Wunsch und zweitens die Praxis als Mittel zur Reinigung. Ohne einen richtig großen Wunsch nach Befreiung und Wissen über das Selbst kann keine Bewusstseinsveränderung entstehen.
Aber der alles entscheidende Faktor ist die Praxis von Yoga in all seinen Facetten: Asanas, Pranayama, Meditation, Mantra-Singen oder das Studium spiritueller Inhalte. Dadurch geschieht eine Reinigung auf allen Ebenen des Seins, körperlich, energetisch und geistig.
Es ist, als würdest du einen verstaubten Spiegel saubermachen: Vorher war nichts im Spiegel zu sehen, aber nachher siehst du dein eigenes Bild im Spiegel.
Die Sinne und der Geist: Tore zur Wirklichkeit und die eine große Illusion.
Mithilfe der Sinneswahrnehmungen der Ohren, Augen, Haut, Zunge und Nase, um die der Geist herumgruppiert ist, genießt das Selbst die Sinnesobjekte. Ist das nicht schön?
Das Selbst, also Du, bist dazu bestimmt, die Sinnesobjekte in vollen Zügen zu genießen. Wäre nicht das Denken um die Sinnesorgane herumgruppiert und würde uns mit seinen ständigen Kommentaren und Bewertungen vom reinen Genuss abhalten.
Dafür genau ist Yoga gut: Das Beruhigen der Gedanken. Damit du – das ewige, reine, unendlich und unsterbliche Selbst, einfach ungestört im Hier und Jetzt die Sinnesobjekte genießen kannst: den Fluss, den Baum, den Himmel, die Sonne, den Mond und die Sterne.
Der Buddha hat nach seiner Erleuchtung dasselbe einer kleinen Gruppe von Kindern erklärt und es ihnen anhand einer Mandarine veranschaulicht:
Ihr könnt diese Mandarine unachtsam essen oder achtsam. Esst ihr sie unachtsam, dann seid ihr nicht wirklich da und die Mandarine auch nicht. Ihr seid nicht wirklich lebendig.
Esst ihr die Mandarine aber achtsam, dann jagen die Gedanken nicht der Vergangenheit und der Zukunft hinterher, ihr genießt jeden Tropfen des köstlichen Geschmacks. Dann seid ihr wirklich da und die Mandarine auch.
Dann – und nur dann – seid ihr wirklich vollständig lebendig.
Bhagavad Gita (15.6)
Krishna spricht in der Bhagavad Gita von „meinem Reich“, von dem aus man, wenn man es erreicht hat, nicht zurückkehrt. Dieses Himmelreich wird nicht von der Sonne, nicht vom Mond und auch nicht vom Feuer erhellt.
In späteren Texten wird erklärt, dass dieses Reich mit Gold und Edelsteinen und Millionen von Wunschbäumen gefüllt ist. Tausende von Lakshmi und Gopis (Hirtenmädchen) dienen dem einen Gott, der in seiner jugendlichen Gestalt die Flöte spielt.
Seine Augen, wie die Augen seiner geliebten Gefährten, sind mit dem Balsam der Liebe gesalbt. Die Geschichten von Krishna mit seinen Liebesspielen mit seiner Geliebten Radha und den Gopis können unsere Gefühle transformieren.
Sie können in unserem Leben einen heiligen Raum schaffen und unsere Meditation vertiefen.
Leider führen sie uns aber weg vom Hier und Jetzt, der eigentlichen und einzigen Wirklichkeit, in der wir leben.
Ich seh es wie Shankara, Buddha und Osho: Dieses Reich ist ebenso wie eine persönliche Gottesvorstellung eine Projektion des Menschen auf etwas ansonsten zu schwer Vorstellbares: die göttliche Einheit des Lebens.
Wenn die Gedanken still sind und wir nicht mehr in der Vergangenheit und der Zukunft, sondern im Jetzt leben, ohne Bewertungen, ohne Gedanken – dann ist der Geist frei und leer.
Dann lebst du in einem Zustand von Zeitlosigkeit, im unendlichen Reichtum und in einer grenzenlosen Liebesbeziehung mit allem in dir und allem um dich herum. Das ist der Zustand des Yoga: Samadhi, Kaivalya, Moksha.
Diesen Zustand in diesem Leben und auf der Erde zu erreichen ist das Ziel eines Yogis. Dann ist dein Denken, dein Fühlen, dein Handeln durchdrucken von Frieden, von Liebe und von Glückseligkeit. Dann ist das Reich Gottes deine Wirklichkeit und dein Leben.
Bhagavad Gita (15,5)
Die erste Strategie, intelligent mit Wünschen umzugehen, ist, den Wunsch einfach frei und mutig auszudrücken. Die gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg empfiehlt uns, nicht auf das Glück zu hoffen und zu warten.
Sondern ganz unverblümt Beobachtungen, Gefühle, Bedürfnisse und Bitten zu äußern.
Z.B. so: Wir haben uns jetzt 1 Jahr nicht gesehen. Ich habe einen riesigen Wunsch, dich mal wieder zu besuchen. Wann hast du Zeit?
Allerdings können wir nicht sicher sein, dass unsere Wünsche erfüllt werden. Deshalb empfiehlt die Bhagavad Gita eine zweite Strategie: die der Wunschlosigkeit.
Das funktioniert durch Yoga und Meditation: Du suchst den Kontakt mit dem inneren, höheren Selbst: mit der inneren Ruhe, der inneren Freude und der inneren Kraft.
Wer in Verbindung mit dem höheren Selbst ist, ist frei von der Täuschung der Eitelkeit, vom Wunsch, die Sinne zu genießen und von den Qualitäten wie Glück und Leid.
Er ist nicht mehr verwirrt und erreicht den zeitlosen Ort.
Der zeitlose Ort ist der magische Ort dieses Augenblicks: Hier und Jetzt! Auf diese Weise bist du immer auf der Seite des Glücks. Wünsche zu äußern und sich äußere Bedürfnisse zu erfüllen, bringt Würze, Spaß und Lebendigkeit in unser Leben. Gleichzeitig wunschlos glücklich zu sein, macht uns innerlich ruhig, frei, unabhängig und gelassen. Probiere es aus!
Die beiden wichtigsten philosophischen Schulen Indiens sind die Einheitslehre (Advaita-Vedanta) und die Zweiheitslehre (Dvaita-Vedanta).
Beide liegen im Klinsch und legen z.B. Vers 14. 27 der Bhagavad Gita völlig unterschiedlich aus. Krishna sagt: Brahmano hi pratishthaham.
Dvaita- Vedantnis (z.B. Mukundananda) übersetzen: Ich bin die Grundlage des (formlosen) Brahman, des Unsterblichen und Unvergänglichen, des ewigen Gesetzes und der unendlichen göttlichen Glückseligkeit.
Hier ist Krishna der allmächtige Gott, der über seine Allmacht spricht. Sie sehen diesen Vers als Beweis dafür, dass Gott Krishna die Ursache für alles andere ist.
Advaita Vedantins übersetzen: ich bin die Wohnstätte des Brahman (des unendlichen Geistes), des Unsterblichen und Unvergänglichen, des ewigen Gesetzes und der unendlichen göttlichen Glückseligkeit. Hier ist Krishna ein erleuchteter Yogi, der über seine Verwirklichung und Selbsterkenntnis spricht.
Welche Übersetzung spricht dich mehr an?
Stell dir vor, du hast einen geheimen Geliebten: Dein Leben. Und mit diesem Geliebten
hast du eine geheime Liebesbeziehung. Eine geheime Affäre, von der niemand etwas weiß. Du hast einen Liebesbrief in deinem Briefkasten und einen geheimen Verlobungsring darin gefunden.
Jetzt hast du dein erstes Date mit deinem Geliebten. Du kannst es selbst bestimmen, wann und wo: unter einem Baum sitzen, durch den Wald gehen, am Fluss entlang spazieren oder auf einer Wiese liegen und in den Himmel schauen.
Wenn du ganz da bist, ohne Gedanken an die Vergangenheit oder Zukunft, ohne Zweifel und Urteile, mit offenem Herzen, dann geht dein Date mit dem Leben los. Dann bist du in Berührung mit dem Leben, in Fühlung und in inniger Vereinigung mit dem Leben.
Die Yogis nennen das Bhakti-Yoga: Yoga der Liebe.
Warum die Yogis immer so ruhig und gelassen sind …
Das Leben ist aufregend und verrückt genug. Da braucht es nicht noch unsere Mithilfe. Die Yoga-Philosophie behauptet: Jeglicher Wirbel in der Welt entsteht durch die Aktivität der drei Gunas – der drei Kräfte der Natur: Tamas (Trägheit, Dunkelheit), Rajas (Aktivität, Leidenschaft) und Sattva (Klarheit).
Ein weiser Mensch beobachtet ständig, wie die 3 Gunas in der Welt aktiv sind, ist aber nicht dabei beteiligt. Er bleibt als Beobachter außen vor und schaut sich das Spektakel an, ohne einzugreifen, etwas anderes zu wünschen oder in Widerstand zu gehen.
Wenn also ein Weiser, eine Yogini oder du in der Welt dem Wirbel des Lebens begegnet, kannst du in Zukunft einfach ruhig dabeisitzen und dir sagen:
Die Gunas wirken und es ist ok so.
Unser gesamtes Leben ist von den drei 3 Gunas, den drei Stufen der Lebensqualität dominiert. Wir leben mehr oder weniger in Tamas (Chaos, Unordnung, Negativität, Unwissenheit und Dunkelheit), in Rajas (Gier, Aktivität, Leidenschaft) oder in Sattva (Klarheit, Gelassenheit, Freundlichkeit).
Die Yoga-Philosophie ermutigt uns dazu, durch unsere Ernährung, unsere Verhaltensweisen und Gewohnheiten uns mehr und mehr aus Tamas und Raja hinzu Sattva zu bewegen.
Doch sie ermutigt uns zu noch mehr: dem Transzendieren von Sattva, das nennt Krishna in Bhagavad Gita „Shuddha-Sattva“, die Befreiungsstufe. Ein Mensch in Shuddha-Sattva kommt in Berührung mit seiner inneren Glückseligkeit. Dadurch lebt er/sie immer mehr in einem befreiten Zustand.
Tobi Beck nennt einen solchen Menschen einen Superstar. Ein Superstar lebt, um andere Menschen glücklich zu machen. Er fließt über mit authentischer Freude und lebt in Einheit mit dem Leben. Er ist unabhängig und frei, weil er alles, was ihn glücklich macht, in sich selbst findet.
Die 3 Stufen der Lebensqualität sind 1A-Guidelines für deine Lebensführung in sämtlichen Lebensbereichen auf deinem Yoga-Weg. Praktischer gehts nicht! Hier die 3 Gunas im Kurzüberblick. Bitte wundere dich nicht. Es ist übertrieben und nicht ganz ernst gemeint.
Tamas: ein Mensch in Tamas ist ein negativer Mensch, verstrickt in Hass und Dunkelheit. Er kritisiert und meckert viel, ist innerlich und äußerlich unaufgeräumt und lebt im Chaos. Er schläft lange, ist viel müde und kommt schwer in die Puschen.
Tobias Beck nennt ihn „Bewohner“, weil er nur den Erdball bewohnt, ohne eine wirkliche Bereicherung für die anderen zu sein. Er macht sich selbst und anderen das Leben schwer. Wir nennen ihn UWE, weil er von Urteilen, Widerstand und Erwartungen lebt. (Wenn du Uwe heißt, sei uns nicht böse. Für dich gilt das alles nicht!)
Rajas: Ein Mensch in Rajas ist eine Arbeitsbiene oder eine Ameise, wie Tobi Beck sagt. Die Ameise rackert und rackert und schuftet und schuftet, bis sie ins Burnout geht. Sie steht früh auf und ist innerlich und äußerlich aufgeräumt. Aber sie vergleicht sich viel mit anderen und hat viele innere Antreiber wie „sei perfekt!“, „sei stark!“ und „sei beliebt!“. Die Ameise ist oft erfolgreich, aber lebt in einem inneren Leistungsdruck, aus dem sie kaum herauskommt. Außerdem ist sie innerlich unglücklich und niemals wirklich zufrieden und erfüllt.
Sattva: Ein Mensch in Sattva lebt in Balance und in der Mitte. Wir nenne sie BABSi, weil sie gut atmen, beobachten und spüren kann (die 3 mittleren Buchstaben ABS). Babsi hat ihr Leben im Griff, weil sie sich selbst reflektiert und dementsprechend für Ausgleich sorgt. Sie steht zur richtigen Zeit auf, ist ausgeschlafen, ernährt sich gesund und geht zur richtigen Zeit schlafen. Sie ist heiter, gut gelaunt, freundlich, liebevoll und zufrieden. Sie liest viel, hat einen guten Humor und geht gerne in die Natur. Tobi Beck nennt sie den Diamanten, weil sie gerne lernt und sich somit schleifen lässt.
Shuddha-Sattva: In der Yoga-Philosophie sind die 3 Gunas Übergangszustände zur Befreiungsstufe Shuddha-Sattva. Ein solcher Mensch kommt in sich in Berührung mit seiner inneren Glückseligkeit. Dadurch lebt er/sie immer mehr in einem befreiten Zustand. Tobi Beck nennt einen solchen Menschen einen Superstar. Ein Superstar lebt, um andere Menschen glücklich zu machen. Er fließt über mit authentischer Freude und lebt in Einheit mit dem Leben. Er ist unabhängig und frei, weil er alles, was ihn glücklich macht, in sich selbst findet.
So wie die Sonne das Universum beleuchtet, erleuchtet das Selbst den Körper. Woher kannst du wissen, dass das wirklich so ist? Mach einfach dieses Experiment.
Wenn du in Träumen oder Tagträumen immer wiederkehrende Bilder hast – auch Bilder, die dir Angst bereiten, wie ein Abgrund, eine Mauer, eine geschlossene Tür etc., mach doch mal das Experiment, genau diese Räume in deiner Vorstellung zu betreten. D.h. lass dich in den Abgrund fallen, geh durch die Tür, klettere über die Mauer. Geh immer weiter, vielleicht nimmst du in der Vorstellung eine Freundin oder einen Freund mit, bis du angekommen bist und dich entspannen kannst und schau, wo du am Ende landest.
Diese Coaching-Methode stammt von Klaus Horn. Alle Menschen, mit denen ich im Coaching dieses Experiment gemacht habe, landeten am Ende in ihrem eigenen inneren Licht, in ihrem inneren Zuhause, in ihrem Selbst.
Wer in der Vielfalt das eine sieht, hat Brahman verwirklicht. Im Vielen das Eine zu sehen, ist nicht nur naturwissenschaftlich korrekt und notwendig, es ist auch das Ergebnis einer genauen Beobachtung des Lebens. Und es öffnet Möglichkeiten für ein entspanntes und glückliches Leben.
In Wahrheit gibt es nur eine einzige Wirklichkeit ohne jegliche Trennung und Unterscheidung. Jede Trennung und Unterscheidung findet einzig in unserem Kopf durch die Benennung der verschiedenen Dinge statt. Diese optische Täuschung führt zu einem illusionären Gefühl, als Individuum von der Welt und vom Leben abgespalten zu sein.
Indem wir, wie die Bhagavad Gita vorschlägt in der Vielfalt des Lebens wieder das eine verbindenden, die eine Wirklichkeit (Sanskrit Brahman) sehen, befreien wir uns aus der Illusion der Trennung und machen uns auf für ein neues Lebensgefühl der Verbundenheit mit der Natur und den Lebewesen und der Freundschaft mit dem Leben und mit uns selbst.
Du kannst dich, das Leben und die Dinge des Lebens als getrennt sehen oder als in Einheit verbunden.
Das erste entspricht der alten Physik und ist komplett überholt. Das zweite entspricht der neuen Physik und sollte endlich unsere Denk und Lebensweise werden.
Es gibt nach Ansicht der neuen Physik, also nach aktuellem wissenschaftlichem Stand nichts voneinander Getrenntes, nichts, was abhängig voneinander existiert. Wir leben ausschließlich in Verbindung, in Beziehung, in Ko-Existenz mit allem, mit allen Lebewesen, mit dem gesamten Kosmos und mit dem Leben selbst.
So zu leben, als seien wir von allem um uns herum getrennt, ist etwa, als würden wir noch die Erde anstatt der Sonne das Zentrum des Sonnensystems ansehen, als würden wir die Erde als Scheibe betrachten, als würden wir denken, dass die Sonne um die Erde kreist.
Genau das ist das Wissen der Yogis und der Buddhas:
Zu Leben im Bewusstsein der liebevollen und geheimnisvollen Verbindung von allem. Die Bhagavad Gita drückt das so aus: Diejenigen, die die kosmische Intelligenz überall gegenwärtig sehen, erniedrigen sich nicht mehr durch ihren Verstand, sondern erreichen den höchsten Zustand.
Alles ist lebendig. Nach Ansicht der Bhagavad Gita (13.27) ist alles, was existiert, eine Kombination aus dem Feld der Materie (Kshetra) und einem reinen lebendigen Bewusstsein (Kshetrajna). Während sich hierzulande im Mittelalter die Theologen stritten, ob Frauen eine Seele haben oder nicht, erklärt die Gita im folgenden Vers, dass alle Lebewesen (sarva bhutanam) beseelt sind. Interessanterweise kommen auch moderne Naturwissenschaftler zu ähnlichen Schlussfolgerungen. Schon Darwin wie auch den Pflanzen Sinne wie. Bei Menschen und Tieren zu. Biologen wie F. Baluska (Uni Bonn) haben herausgefunden, dass Pflanzen Stresshormone produzieren sowie Gefahren wahrnehmen und darauf reagieren.
Die moderne Physik geht sogar noch weiter. Wie der Heisenberg-Schüler Hans-Peter Dürr in seinem Buch „Es gibt keine Materie“ behauptet, gibt es aus seiner Perspektive der Quantenphysik überhaupt nichts Unlebendiges: „In Wahrheit ist der Tisch lebendig. Er hat Temperatur, er weist Hintergrundbewegungen aus. Es gibt in ihm Atome und Moleküle, die sich in einer ungeheuren Lebendigkeit in alle Richtungen bewegen. Eigentlich gibt es gar nichts Unlebendiges.“ (S.35f)
Alles im Leben als beseelt zu begreifen ist nicht nur die älteste Spiritualität der Welt, es entspricht genau der neuesten Naturwissenschaftlichen Forschung. Im Yoga geht es nun darum, dies im täglichen Leben zu praktizieren und anzuwenden.
Unsere Gedanken sind eine große Herausforderung in unserem Leben. Sorgen lassen sich nicht mit Alkohol unterdrücken. Aber es gibt einen wunderbaren Weg, Gedanken zu beruhigen, und das ist die bewusste Sinneswahrnehmung.
Zum Beispiel kannst du in den Himmel schauen, dir die Wolken ansehen und dir vorstellen, du packst deine Gedanken in die Wolken hinein und lässt sie weiterziehen. Nimm die viel Zeit für diese Übung. Sie ist unglaublich kraftvoll und mächtig. Auf diese Weise verschwinden deine Gedanken tatsächlich. Sie werden ruhiger und lösen sich nach und nach von ganz allein in nichts auf.
Eine weitere Übung zur Beruhigung der Gedanken ist das Lauschen. Geh in einen Park und lausche einfach dem Wind, den Vögeln und allem sonstigen Geräuschen. Ich mache diese Übung momentan jeden Morgen, denn jeden Morgen zum Sonnenaufgang singt ein Vogel am Fenster vor unserem Schlafzimmer seine wunderschönen Lieder. Zwischen 6.30 und 7 Uhr bekomme ich ein einzigartiges, kostenloses Naturkonzert. Das ist momentan mein täglicher Genuss beim Start in den Tag.
Eine weitere Übung ist das Bewusste wahrnehmen der Schritte beim Spazierengehen. Geh ein bisschen langsamer als sonst und nimm bewusst wahr, wie die Füße den Boden berühren. Ich mach das jeden Tag ca. eine Stunde lang. Du kannst das auch mit der Wahrnehmung deiner Atemzüge verbinden und zum Beispiel bei jeder Einatmung zwei, drei, vier oder mehr Schritte machen und bei jeder Ausatmung genauso.
Das Einzige, was es Wert ist, Wissen genannt zu werden, ist das Wissen über das Selbst. Darüber kannst du aber wiederum nichts sagen, was dem, was du weißt, gerecht werden würde.
Nichts von dem, was wir meinen, wenn wir “Ich weiß“ sagen, ist wirkliches Wissen. Wenn du genau hinschaust, wirst du sehen, dass jede Ich-weiß-Aussage eine Bewertung ist, die wahrscheinlich nicht wahrer ist als ihr Gegenteil. Zum Beispiel die Aussage: Ich weiß, dass ich nicht genug bin. Auch das Wissen, worüber Wissenschaft betrieben wird, ist nach Ansicht der Yogis kein wirkliches Wissen. Jede Aussage über irgendetwas in der Welt ist lediglich eine Hypothese, die nur so lange gültig ist, bis sie von einer besseren Hypothese widerlegt wird. So wurde einst die Newtonsche Physik durch die Quantentheorie widerlegt.
“Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Sokrates Freund Chairephon fragt in Platons Apologie das Orakel von Delphi, ob jemand weiser sei als Sokrates, was das Orakel verneint. Nachdem Chairephon Sokrates dies berichtet, erklärt dieser, dass er kein größeres Wissen habe als irgendjemand anders. Während andere aber glauben, etwas endgültiges zu wissen, das über jeden Zweifel erhaben sei, weiß Sokrates, dass ein solches Wissen nicht existiert und dass uns jegliche Einbildung eines Wissens nur in die Irre führt.
Das wirkliche, echte Wissen ist das Wissen über das Selbst. Das Selbst ist nach der Bhagavad-Gita (13.19) das einzige Jneyam, das Objekt des Wissens oder das zu Wissende. Du weißt aber erst dann über das Selbst, wenn du es in der Meditation in dir erkennst, wenn du es fühlst, wenn du es bist. Dann, aber wiederum kannst du es nicht beschrieben, weil dieses Wissen so groß ist, dass kein Wort darüber diesem Wissen annähernd gerecht werden würde. Du kannst auch mit niemandem, der es nicht erkannt hat, darüber reden. Du weißt es nur und das ist genug.
Jesus beschreibt genau das im Thomas-Evangelium so: “Wenn ihr jenes in euch hervorbringt, wird euch das, was ihr habt, erretten. Wenn ihr jenes nicht in euch habt, wird das, was ihr nicht in euch habt, euch töten.“ Das Wissen über das Selbst ist nicht nur das einzige Wissen, es ist auch existenzielles Wissen. Es ist das einzige Wissen, das uns ein Leben in Frieden, Entspannung und Lebensfreude bescheren kann.
Die wichtigste Aufgabe des Menschen ist die Erkenntnis der Einheit hinter allem, sagen die Yogis.
Vor 30 Jahren, im Alter von 20 ging ich einmal im Winter an einem vereisten und verschneiten See entlang, Bäume und Gräser voller Raureif, klarer Himmel, der Gesang von Raben und anderen Wintervögeln. Ich fragte mich: wie komm ich an das heran, was hinter allem ist? Wie komm ich an das Eine ran? Muss ich brüllen, muss ich schreien, muss ich graben? Was muss ich tun? Ich stand vor einem Rätsel und hatte keine Antwort und keinen Plan. Heute, nach 30 Jahren Yogapraxis, Meditationspraxis, Studium des Yoga und der Lehren des Buddha weiß ich, was damals mein Fehler war: es war die Frage, die im Weg war. Es war mein Denken, was zwischen mir und dem Einen lag. Es ist nichts hinter den Dingen, auch keine Einheit. Alles ist eins, wenn nur meine Suche nach einer Einheit verschwindet, wenn die Suche selbst verschwindet, die Sehnsucht, die Frage, die forschenden Gedanken.
Jetzt sitz ich am verschneiten und vereisten See, Bäume und Gräser voller Raureif, klarer Himmel, der Gesang von Raben und anderen Wintervögeln – ohne Frage, ohne Suche, ohne Sehnsucht, ohne Gedanken und ich genieße das Eis und den Schnee, ich genieße den Gesang der Vögel, ich genieße den klaren Himmel und die wunderschönen Bäume und ich weiß:
Die Einheit ist nicht hinter den Dingen. Die Einheit ist einfach – und ich mit ihr.
Die Kunst allein zu sein besteht darin, zu wissen, dass du immer allein bist- aber niemals einsam.
Allein sein heißt zu wissen: alles ist eins. Es bedeutet, eins mit allem zu sein. Dann kannst du das Alleinsein unendlich genießen. Dann brauchst du nichts und niemanden, um glücklich und zufrieden zu sein. Was hindert uns daran das Alleinsein zu genießen?
Wir tragen in uns ein falsches Gefühl des Getrenntseins. Die Yogis nennen es das Ahamkara, den Ich-Macher oder das Ego. Das Ahamkara denkt vor allem in Vergleichen: Ich bin besser als sie, ich bin schlechter als er, ich habe weniger als sie, ich bin nicht genug, ich bin weniger wert als er. Ich bin mehr wert als… Dieses Ahamkara ist ein Irrtum. Es gaukelt uns vor, wir seinen getrennt vom Leben um uns herum.
Die Bhagavad Gita empfiehlt in den Versen 13,8-12, neben der Aufgabe des Ahamkara, ganz bewusst in das Alleinsein hineinzugehen, dich von weltlicher Gesellschaft zu lösen und Orte aufzusuchen, in denen du ganz für dich bist, in denen du dich selbst spüren kannst und in denen du das echte, wahre Alleinsein genießen kannst: Ein Spaziergang allein im Wald oder am Fluss entlang, ein Urlaub allein, ein Wochenende ganz allein, ein Gang in ein Kloster. Ich war einmal allein 3 Monate in Indien. Es war eine der schönsten Erfahrungen meines Lebens.
Wie genießt du das Alleinsein?
Verstehe, dass du immer allein bist. Es ist deine Natur und dein Wesen, vollständig allein zu sein. So wirst du unabhängig, autonom, selbstständig, selbstbewusst. Verstehe das Wort allein einfach als all-ein. Alles ist eins. Allein zu sein bedeutet, zu wissen, dass du immer und überall eins mit allem bist. So kannst du bei einem Spaziergang im Wald die Einheit mit den Bäumen genießen, die Einheit mit dem Laub unter dir, die Einheit mit dem Wind auf deiner Nase, die Einheit mit dem Duft des Waldes und mit dem Gesang der Vögel. So wird das Alleinsein zum größten Geschenk des Lebens:
Der Selbsterkenntnis und der Erkenntnis der universellen Einheit.
Das Feld (Kshetra)/ das Körper-Geist-System besteht nach der Samkhya-Lehre (bhagavad Gita 13.6) aus den 24 Teilen (Tattvas= Wahrheiten). Immer wenn du gestresst reagierst, kannst du den Beobachter/ Feldkenner einsetzen und dein konditioniertes Reagieren genau unter die Lupe nehmen.
Auf diese Weise befreist du nach und nach deinen Geist von Störgefühlen und ungewollten Handlungsmustern.
Viel Spaß beim Ausprobieren. Das Feld funktioniert so…
Es besteht aus:
Die Feldkenner- Methode besteht darin, in Momenten des Getriggert seins die folgende Kette wahrzunehmen. Am besten, bevor du auf den Träger blind reagierst. Wenn es zu spät ist, kannst du das aber auch danach machen:
Du siehst, hörst, riechst etwas, das dich triggert. (Eine Beleidigung)
Durch das Einsetzen des Feldkenners, des reinen Beobachters kannst du diesen Kreislauf, der bisher Leiden erzeugt hat, unterbrechen und dich in der reinen Wahrnehmung entspannen. Du kannst dir in der reinen Wahrnehmung sagen: ich bin das reine Bewusstsein und Glückseligkeit unabhängig von äußeren Umständen. So ist der Kreislauf unterbrochen und du kannst happy weitermachen…
Bhagavad Gita (13.2ff)
Dein Körper, deine Psyche und alles, was dazu gehört: Sinnesorgane, Verstand, Denken etc. werden in Bhagavad Gita (13.2ff) als das Feld bezeichnet. Du aber bist nicht das Feld, sondern der Kenner oder der Erkenner des Feldes. Im Erkennen des Feldes übst du in Form der Meditation die Selbstwahrnehmung, Selbstbeobachtung und Selbstreflexion und befreist damit das Feld von Spannungen und Verwirrungen. In dieser Lehre und der Praxis der Selbsterkenntnis kannst du dich und dein Feld von Leiden, Wut, Stress etc. befreien und dein Feld in die Klarheit, Heiterkeit und Freude führen.
Das Feld:
Das Feld ist dein Körper-Geist-System. Es besteht aus den 24 Tattvas (Wahrheiten): den 5 Elementen (Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther), den 5 Sinnesorganen, den 5 dazugehörigen Docking-Stationen im Gehirn, den 5 Tatorganen (Mund, Hände, Füße, Anus, Geschlechtsorgan) und den 4 Bestandteilen der Psyche: dem Manas (Denkorgan), dem Ahamkara (Ego), der Buddha (Intelligenz) und der Prakriti (Urmaterie).
Der Feld-Kenner:
Durch die Beobachtung und Wahrnehmung des Feldes versteht der Mensch mehr und mehr die Zusammenhänge im Feld und die Gründe für das Auftreten von Spannungen und Verwirrungen. Durch die Erkenntnis dieser Zusammenhänge befreit sich der Mensch, der die reine Wahrnehmung des Feldes übt, von seinem Leiden und erlebt sich selbst im reinen Zustand der Selbsterkenntnis und des reinen Bewusstseins (Purusha).
Die Befreiung:
Die Befreiung vollzieht sich einerseits durch die Auflösung der körperlichen und psychischen Spannungen infolge der reinen Wahrnehmung und Beobachtung, andererseits durch die Erkenntnis, dass der Mensch in seiner Position als reines Bewusstsein der Purusha, das ursprüngliche Sein selbst ist. Er erkennt sich selbst als Sat-Cit-Ananda: reines Sein, reines Bewusstsein und reine Glückseligkeit.
Übung der Selbsterkenntnis:
Diese Theorie wird in der Philosophie des Sankhya beschrieben, gemeinsam mit der Yoga-Philosophie eine der 6 ursprünglichen indischen Darshanas (Traditionen indischer Philosophie). Die Praxis-Übung ist die yogische Meditation der Yoga-Sutras: die Beruhigung des Geistes mithilfe der reinen Wahrnehmung von Körper und Geist. Der Autor Patanjali empfiehlt hierzu das Mantra Om zu Hilfe zu nehmen.
Viel Spaß bei der Praxis.
Amrita:
Was ist der ominöse Nektar der Unsterblichkeit- Amrita?
Die Frage beantwortet der wunderbare Mythos vom Quirlen des Ozeans der Ursachen durch die Götter. Sie quirlen den Ozean so lange, bis der Nektar an die Oberfläche kommt. Die Geschichte zeigt uns aber, dass es hier nicht um Götter im Himmel geht, sondern um deine Unsterblichkeit– und zwar nicht die deines Körpers, sondern die deiner Lebensenergie und deiner Glückseligkeit.
Der Mythos:
Die Götter bemerken: Sie werden alt und runzlig. Wo ist die Unsterblichkeit und ewige Jugend geblieben? Götterkönig Vishnu erklärt ihnen: Sie ist im Ozean der Ursachen, dem kosmischen Milchmeer versunken. Die Götter müssten, mit den Dämonen zusammen – das Milchmeer quirlen, das werde der Unsterblichstrank Amrita wieder zurückkommen. Als quirlst dient der Berg Meru, als Seil Vishnus Schlange Vasuki. Und Vishnu selbst nimmt zur Unterstützung des Quirlstabs die Form einer Schildkröte an und gibt dem Quirlstab Halt.
Die Bedeutung:
Kein Gott im Himmel -Deine Unsterblichkeit ist gemeint! Zunächst kommt aber keine Unsterblichkeit, sondern schwarzes Gift, das Shiva auftrinkt. Spätestens jetzt ist klar: Es handelt sich hier um Symbole der Wiedergewinnung deiner Unsterblichkeit: Der Berg ist die Wirbelsäule, die Schlange die schlafende Kundalini-Energie und das Gift sind die ersten Hindernisse der spirituellen Praxis, wenn du beginnst, regelmäßig, Asanas, Meditation und Pranayama zu praktizieren.
Das Amrita- der Unsterblichkeitsnektar:
Dann aber kommt plötzlich tatsächlich die Segnungen aus dem Milchozean: Dhanvantari, der Gesundheitsgott, eine Kuh, die Wünsche erfüllt und Lakshmi, die Glücksgöttin, und nach vielen anderen Segnungen kommt das ersehnte Amrita. Wunderschöne Symbole für die Früchte der spirituellen Yogapraxis: Gesundheit, Lebensenergie, Glück und Freude und am Ende der Geschmack von Unsterblichkeit. Durch deine Praxis fühlst du dich überflutet mit einer inneren Freude, durch die du weißt: diese Freude ist der Beweis der menschlichen Unsterblichkeit.
Amrita im Hatha-Yoga:
Laut der Hatha-Yoga-Pradipika wird das Amrita übrigens in einer Drüse im Kopf produziert und soll durch den Yogi durch die so genannten Mahakumbhakas – fortgeschrittene Pranayamas (wie etwa Bhastrika – der Blasebalg) sowie durch Bandhas – Körperverschlüsse, und die Mudras – Yoga-Asanas, die die Kundalini-Erweckung und die Amrita-Produktion begünstigen, systematisch geübt werden. Ist Amrita vielleicht ein alter indischer Ausdruck für das, was zeitgenössische Psychologen mit dem Botenstoff DMT (Dimethyltryptamin) bezeichnen? So nennt der amerikanische Psychiater Rick Strassman DMT etwa „das Molekül der mystischen Erfahrung“.
Es ist menschlich, nach Ehre, Lob und Anerkennung zu streben, nach äußerem Erfolg, nach schöneren dingen.
Aber genauso wie die angenehmen und „schönen“ Umstände, kommen die „unschönen“ dinge. Kritik von außen, niederladen und Ablehnung und wir müssen mit ihnen umgehen.
Der große Irrtum im Leben ist der, zu glauben, wir seien abhängig von äußerem Erfolg, von Anerkennung und Schönheit, um uns gut und wertvoll zu fühlen. Die Wahrheit ist, dass beides gleichermaßen zum Leben gehört! Der Weg zur Gelassenheit besteht darin eine INNERE Quelle der Schönheit, der Reichtums und des Glücks zu finden.
Umgang mit hässlichen Dingen:
Wenn du unschönen Dingen im Leben begegnest, mach dir bewusst: DU bist ein Lichtwesen, du bist bereits unendliches Bewusstsein und wunderschön. Finde dein inneres Lächeln, finde deine Liebe zu dir selbst und verbinde dich damit. Das kannst du zum Beispiel mit einer Affirmation: ich bin ein Lichtmensch- ich bin wunderschön. So kannst du jederzeit den Fokus wechseln von den „hässlichen“ dingen im außen auf das Schöne, das du immer in dir trägst.
Umgang mit Misserfolgen:
Jeder Misserfolg ist nur ein Misserfolg, wenn du ihn so nennst. Nimm ein „Scheitern“ stattdessen als Schritt auf dem Lernweg des Lebens. Mach die bewusst, dass du bereits ein Riesenerfolg bist! Du trägst einen großen Schatz in dir: dein Selbst-reines Sein, reines Bewusstsein und reine Freude! Übe mit der Affirmation: ich bin unendlicher innerer Reichtum- Ich bin ein Erfolg.
Umgang mit Kritik:
Kritik ist eine Chance zum Wachstum. Wenn du kritisiert wirst, dann freu dich darüber! Hinterfrage sie und wenn die Kritik unberechtigt ist, vergiss sie einfach. Ansonsten hast du die Chance daraus zu lernen und etwas zu verändern. Auf diese Veränderung kannst du in Zukunft deine Aufmerksamkeit lenken und dafür aktiv werden.
Erinnere dich dabei stets daran, dass du, so wie du bist, unendlich wertvoll und immer genug bist. Übe mit der Affirmation: ich bin genug – Ich bin richtig, wie ich bin.
Jene, die sich weder an weltlichen Freuden erfreuen noch an Sorgen verzweifeln, die keinen Misserfolg beklagen und nicht am äußeren Erfolg festhängen, die bei schönen als auch bei unschönen Dingen gelassen sind, solche Menschen, die voller Hingabe sind, sind Mir sehr lieb. – Bhagavad Gita 12,17
Warum ist Ärger ungesund?
Zu viel Ärger kann unseren Körper und unser Leben vergiften, er schneidet uns von unserem geistigen Potential ab und hemmt unsere spirituelle Weiterentwicklung.
In der Bhagavad Gita wünscht Krishna Menschen, die von häufigem Ärger befreit sind: „Derjenige, der weder für andere Menschen ein Ärgernis ist noch sich über andere ärgert ist mir sehr lieb.“
Was du bei Ärger tun kannst:
Im Chinesischen ist heißt die Kunst, auf etwas nicht zu reagieren Wuwei.
Du bleibst einfach unbeeindruckt und tust nichts. Zwischen dem Reiz und der Reaktion liegt laut Viktor Frankl ein leerer Raum der Freiheit.
In der Kunst, nicht zu reagieren, betrittst du diesen inneren leeren Raum der Freiheit. Obwohl Ärger da ist, bleibst du davon unbeeinflusst in Bezug auf deine Reaktion.
Anstatt zu reagieren, atmest du lang und tief, beobachtest deinen Ärger und spürst den Ärger in deinem Körper 1-2 Minuten lang. Wo ist der Ärger im Körper? Wo ist sein Zentrum? Bis wohin strahlt er aus? Wie genau fühlt er sich an? Was will er dir sagen? Welches Bedürfnis steckt vielleicht dahinter? Nach 1-2 Minuten reiner Wahrnehmung mit tiefer Atmung bist du wie innerlich verwandelt und wieder hergestellt. Jetzt kannst du entspannt und gelassen auf die Situation reagieren.
In Patanjalis Yoga Sutras wird die Kompetenz der reinen Wahrnehmung beschrieben und drashtu genannt. Durch die reine Wahrnehmung des Geistes beruhigen sich die Gedanken und der Mensch kommt zurück in seine wahre glückliche Natur.
Patanjali Yoga Sutras 1.2 – 4.
3 Geschichten zum Thema Ärger:
Der russische Philosoph Gurdjeff bekam als kleiner Junge einen Rat von seinem Vater an dessen Sterbebett. Sein Vater sagte zu ihm: Mein Junge, immer wenn du dich ärgerst, sag zu deinem Ärger: Lieber Ärger, ich kümmere mich in 24 Stunden um dich. In diesem Moment, da du so mit deinem Ärger sprichst, ist der innere Raum der Freiheit da. Probiere es aus.
Der Buddha wurde einmal gefragt, was er aus seiner ganzen Meditation gewonnen habe. Er sagte: Ich habe nichts gewonnen. Aber ich habe einiges verloren: Meinen Ärger, meine Angst und meine Schuldgefühle. Die Lehre des Buddha ist: Meditiere jeden Tag und geh mit deinem Geist und Körper in Kontakt. Atme, beobachte und spüre dann, wenn du dich nicht ärgerst. Dann kannst du es in jeder Situation des Ärgers leichter anwenden.
Jesus sagte auf seiner Bergpredigt:
Wenn dich einer auf die eine Wange schlägt, halte ihm die linke hin. Und wenn dich einer bittet, eine Meile den Koffer zu tragen, dann gehe zwei mit ihm. Dies konnte er sagen, weil er wusste, dass in Wirklichkeit kein Mensch ein Feind ist. Denn auf der Ebene der Einheit, in Verbundenheit mit der inneren Bewusstheit und dem inneren leeren Raum sind wir sogar in der Lage, schmerzhafte Dinge ohne Ärger zu erdulden und Menschen, die einen Gefallen von uns wünschen, dies ohne Groll und ohne Ärger einfach zu tun. Aus purer Menschenliebe und aus purer Freundschaft mit dem Leben und mit allen Lebewesen.
Die in der Bhagavad-Gita beschriebenen Eigenschaften eines Yogis sind: Freiheit von Zwietracht, Freundlichkeit und Mitgefühl allen Lebewesen gegenüber, Freiheit von Besitzdenken und Egoismus, Gleichmütig in Glück und Leid sowie Vergebung und Freude.
Diese Eigenschaften sind keine moralischen Dogmen oder Qualifikationen. Sie sollen uns nicht unter Druck setzen. Aber sie sind auf unserem Weg zur Potenzialentfaltung wichtig, so sogar unverzichtbar. Dabei ist es aber völlig in Ordnung, wenn wir unseren eigenen Ansprüchen nicht immer gerecht werden und doch ab und zu in das Drama, den Hass, die Gier und die Wut zurückfallen. In diesem Fall musst du dich nicht schämen und dich schuldig fühlen.
Beobachte einfach deinen Zustand und lass die Gefühle wieder abkühlen. Nimm dich selbst einfach nur wahr und du wirst sehen, es passiert ein kleines Wunder:
Du kommst wieder zurück in einen neutralen Zustand. Durch die meditative Selbstwahrnehmung geschieht alles weitere wie von selbst. Genau die hier beschriebenen Eigenschaften stellen sich ein, wie ganz von selbst. Denn du bist das alles bereits von Natur aus. Du bist bereits Einheit, Freundlichkeit, Liebe, Mitgefühl und Gelassenheit.
Lass einfach die Hindernisse in deinem Geist zur Ruhe kommen und bleib in der heiteren entspannten Selbstwahrnehmung und mach das so oft wie nur möglich und genieß es, wie du immer mehr Zugang zu deinem wahren wesen bekommst.
Das Leben ist schön – und du bist es auch!
Wofür ein heiliger Raum?
Wir alle brauchen eine regenerative, spirituelle Gegenwelt als Ausgleich zu unseren Verpflichtungen als Ausgleich zu unseren Verpflichtungen im Außen. Damit die nicht zu kurz kommt, sondern mehr Raum im Leben erhält, ist es hilfreich, einen realen heiligen Raum zu Hause einzurichten, ein konkretes spirituelles Zentrum: zum Beispiel einen kleinen Altar, einen Meditationsplatz etc. Es gibt 9 Bhakti-Yoga-Rituale, die dir dabei eine Hilfe sein Können, wie du konkret diesen heiligen Raum aufbaust und mehr heilige Zeit in dein Leben bringst.
Die ersten 3 Rituale
Mentale Praxis
Traditionell hört ein Bhakti-yogi Krishna-Lila, d.h. Geschichten über Krishna und seine Gopis wie Radha etc.
Die mittleren 3 Rituale
Körperliche Praxis
Die letzten 3 Rituale
Existenzielle Liebesbeziehungen
Das Gesetz des Karmas zu verstehen ist der Schlüssel zu einem glücklichen und erfüllten Leben. Es ist die Erkenntnis der Selbstverantwortung. Es ist das Gesetz von Ursache und Wirkung deiner Handlungen in Bezug auf Glück und Leid in deinem Leben. Nach ansicht der Yogis gibt es keine Schuld, keine Strafe, keine Sünde, sondern nur Ergebnisse deiner eigenen Handlung. Dieses Wissen führt zu Eigenverantwortung und gibt dir die Möglichkeit, dich selbst vom Leiden zu befreien. Was du sähst, wirst du ernten. Wenn du heilsame Handlungen, Gedanken usw. sähst, erntest du heilsame Folgen und Früchte.
Sanchita Karma ist das in der Vergangenheit gesammelte Karma. Es steckt in unserem Körper und in unserem Geist.
Es beeinflusst, ob wir jetzt in diesem Moment leiden oder glücklich sind. Dieser Zustand – unser Leid oder unser Glück in diesem Moment – nennt sich Prarabdha Karma. Sanchita Karma und Prarabdha Karma können durch Yoga etc. (Meditation, bewusste Selbstwahrnehmung) und heilsame Handlungen (Karma Yoga) nach und nach “verbrannt“ werden. Auf diese Weise kann der Yogi/ die Yogini das eigene Leiden reduzieren und das eigene Wohlergehen vergrößern und trägt gleichzeitig durch seine heilsamen Handlungen und Gedanken zum Wohlergehen aller bei.
Die dritte Phase es Karmas ist Agami Karma. Er ist dein heilsames oder unheilsames handeln jetzt in diesem Moment und beeinflusst dein Glück oder Leid in der Zukunft. Während du in Bezug auf Sanchita und Prarabda Karma nur bedingt frei bist, bist du in Bezug auf dein Agami Karma vollständig frei. Denn ob deine Handlungen, rede und Gedanken in diesem Moment heilsam oder unheilsam sind, bestimmt einzig und allein du selbst. Durch Meditation und Yoga übst du genau das: deine Handlungen, Rede und Gedanken immer bewusster. Werden zu lassen und immer mehr davon heilsam werden zu lassen.
Die Bhagavad Gita (2.28) erklärt die Möglichkeit, wie ein(e) Yogi(ni) sich von der Fessel des Karmas befreien kann: erkenne dich als Atma, als das reine Selbst, das aus Sein, Bewusstsein und Glückseligkeit besteht. Auf diese Weise befreist du dich von der Vostellung, irgendetwas im Außen zu deinem Wohlergehen zu benötigen. Du weißt, dass dein gesammtes Glück und deine Freude jetzt in diesem Moment schon da sind, da sie dein Wesen sind. In dieser Selbsterkenntnis bist du mit dem universellen Selbst (Braham) in Verbundenheit und Einheit und übst Sannyasa-Yoga: du lässt eigensüchtige Wünsche und Bedürfnisse ganz locker los. Das ist der Moment der Befreiung und die Erkenntnis deiner Freiheit.
Getrennt vom Leben oder in Einheit mit dem Leben – das ist eine Entscheidung, die du in jedem Moment treffen kannst.
Du kannst aus deinem Leben eine Liebesaffäre mit deinem Leben machen. Wie konkret? Indem du das Leben wie einen Geliebten behandelst:
Ihm Liebeslieder singst und Geschenke gibst: deine Hingabe, deine Zeit, ein Gedicht, eine Blume… wer so lebt wird vom Universum versorgt. Das ist sowieso immer der Fall. Aber gerade in harten Zeiten, kannst du dich auf besondere Segnung einstellen.
Dein Leben ist ein Geschenk an dich. Dein Körper, dein Herz, dein Gehirn, deine Gesundheit, dein Denken, deine Emotionen, dein Dach über dem Kopf, deine Kleidung, die du trägst, das Essen, dass du heute isst…Alles Geschenke!
Stell dir vor, das Leben ist dein Geliebter und es schenkt die all diese Dinge. Jeden Tag, 24 Stunden wirst du beschenkt. Das Leben sorgt für dich wie ein geliebter, der dich zum Essen einlädt und dich bittet, bei ihm einzuziehen.
Ein Bhakti-Yogi visualisiert sich selbst als Geliebte von Krishna, dem Repräsentanten des Lebens, des Universums, der Einheit des Lebens, Brahman. Ein Bhakti-Yogi sieht das Leben in einer bestimmten Form und mit einem bestimmten Namen vor sich:
Krishna, ein 12-Jähriger lächelnder Junge, der tanzt und Flöte spielt. Stell dir vor (dazu musst du keine Frau sein), du bist Krishnas Geliebte. Du gibst ihm Geschenke, sinst Liebeslieder für ihn und feierst das Leben mit ihm. So wie du ihn liebst, liebt er dich. Er kann nicht anders, als für dich zu sorgen und dir alles zur Verfügung zu stellen, was in seiner Macht steht.
Du lebst im friedlichen und liebevollen Einklang mit deinem Leben. Du gehst in den Wald, an einen Fluss oder auf eine Wiese und sagst aus vollem Herzen zu dir selbst und der Natur um dich herum: ich liebe das Leben, das Leben liebt mich!
Du siehst dich selbst als Diener aller Menschen an. Ohne Knicks und Verbeugungen fragst du dich, wie kann ich anderen Menschen, der Natur und dem Leben liebevoll dienen. Rasa bedeutet Liebesbeziehung mit dem Leben.
Du siehst dich selbst als Freund aller Menschen, aller Lebewesen und dem Leben selbst an. Du sagst zu den Menschen, denen du im Leben begegnest, im Geist, ohne dass sie es hören: Ich bin dein Freund, schön, dass du da bist. Du kannst so mit allen Tieren und Pflanzen sprechen. Probier es aus!
Du bist Vater oder Mutter und feierst die Liebe zu deinem Kind. In ähnlicher Weise meditieren Bhakti-Yogis über ihre mütterliche Liebesbeziehung zu Krishna als kleinem Baby oder kleinem Kind. Sie nehmen ihn in ihrer Meditation auf den Schoß, in ihren Arm und an ihre Brust, streicheln ihn über den Kopf und den Rücken und sagen zu ihm: Mein liebes Kind, ich bin immer für dich da.
Du bist in einer ekstatischen intimen Liebesbeziehung mit deinem eigenen Selbst bzw. mit dem gesamten Leben. Genauso meditieren Bhakti-Yogis über sich selbst, als Gopi, als ein junges Mädchen, das in Krishna verliebt ist. Sie fühlen diese Liebe in sich, als wären sie selbst diese Gopi. Letztendlich meditieren sie darüber, wie sie Krishna begegnen, ihn berühren, ihn umarmen und ihn lieben Auf diese Weise gelangen sie in die liebevolle Einheit mit dem Leben und ihrem eigenen innersten Selbst.
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