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Yoga bei Hüftdysplasie
In diesem Blogpost begleiten wir Eva auf ihrer Reise mit einer spät erkannten Hüftdysplasie und wie Yoga ihr dabei geholfen hat, in ein schmerzfreies Leben zu gelangen.
Aber zuerst einmal, was ist eigentlich eine Hüftdysplasie?
Die Hüftdysplasie ist eine angeborene Fehlstellung der Hüfte, wobei die Gelenkspfanne des Hüftgelenks zu klein oder nicht tief genug ist. Das führt dazu, dass der Kopf des Oberschenkelknochens nicht genügend Halt in der Gelenkspfanne findet. (Quelle: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/kinderkrankheiten/hueftgelenksdysplasie.html#:~:text=Eine%20Hüftgelenksdysplasie%20oder%20Hüftdysplasie%20ist,Fachbegriff%20lautet%20Dysplasia%20coxae%20congenita.)
Diese Fehlstellung kann mit ansteigendem Alter eine starke Abnutzung fordern und sogar zu Arthrose führen. Das heißt sie kann darin resultieren, dass Betroffene nicht mehr laufen können und/oder ein neues Hüftgelenk benötigen.
Heutzutage werden Babys in der Regel auf eine Hüftdysplasie direkt nach ihrer Geburt getestet. Somit ist die Diagnose direkt bekannt. Bei Eva war es anders.
Evas Weg mit der Hüftdysplasie
Bei Eva war die Hüftdysplasie lange unentdeckt. Erst nach der Geburt ihres zweiten Kindes wurde eine Diagnose gestellt. Bis dahin hatte sie die auftretenden Schmerzen einfach angenommen. Tatsächlich haben sich diese bei Eva auch nicht in der Hüftgegend, sondern eher im oberen Rücken und Knie bemerkbar gemacht.
Dadurch, dass sie ihr Zweitgeborenes viel im Tragetuch hatte, um den Alltag mit zwei jungen Kindern zu meistern, bemerkte sie pochende Schmerzen im Knie. Als der Orthopäden dann eine Röntgenaufnahme gemacht hatte, wurde sichtbar, dass Eva eine Hüftdysplasie auf beiden Seiten ihrer Hüfte hat.
Über die Folgen einer Hüftdysplasie und was diese überhaupt genau bedeutet, wurde Eva damals jedoch nicht aufgeklärt. Sodass sie nach der Diagnose einfach so weiter machte wie davor. Mit zwei Kindern war ihr Alltag auch bereits stark ausgelastet.
Ihre Rückenschmerzen begleiteten Eva schon ihr Leben lang. Oft hat sie diese nicht mehr wahrgenommen aus fehlendem Körperbewusstsein heraus. Und auch, weil sie sich nicht genügend Zeit für sich selbst und ihren Körper genommen hat. Dennoch waren die Rückenschmerzen permanent da und Eva ordnet sie bei einer Skala von 1 – 10 bei einer konstanten 6,5 ein.
Durch die späte Diagnose hat Eva auch auf vieles nicht achten können, was bei einer Hüftdysplasie sonst empfohlen wird. Ihre beiden Kinder hat sie natürlich geboren, was bei einer Hüftdysplasie vermieden werden sollte. Genauso wie Kinder oft auf der Hüfte zu tragen, was Eva auch viel getan hat.
Evas Weg zu Ärzten
Als Eva mit ihrer Familie aufs Land gezogen ist, kam sie zum ersten Mal in Kontakt mit Yoga. Durch die kontinuierliche Praxis konnte sie ein Körpergefühl entwickeln und zum ersten Mal aktiv wahrnehmen, dass etwas in ihrem Körper aus dem Lot geraten war. Nach einer Bemerkung ihrer damaligen Yogalehrerin, welche ihr in einer Asana Hilfestellung leistete und dabei anmerket, dass ihre Hüfte stark verschoben sei und ein Bein kürzer als das andere, machte sich Eva erneut auf zu Ärzten.
Auf den Rat einer Freundin hin, welche selbst Orthopädin ist, besuchte Eva einen Experten speziell für Hüftdysplasie. Diese empfahl ihr eine Operation als einzige Lösung. Bei dieser OP, der sogenannten Beckenosteotomie, wird die Hüftpfanne aus dem Becken herausgeschnitten. Neu ausgerichtet und in der korrekten Position durch Festschrauben, fixiert. (Quelle: https://www.balgrist.ch/angebot/fachbereiche/hueftoperationen/beckenosteotomie/)
Dieser Eingriff kam für Eva persönlich nicht in Frage.
Deshalb ist sie zu einem zweiten Experten gegangen, der die oben beschriebene OP auch mehrfach die Woche durchführt. Dieser meinte jedoch, dass er Eva persönlich die OP nicht empfehlen würde. Zum einen, da sie nicht direkt Schmerzen an der Hüfte hat/hatte und da der Verschleiß sich bei ihr, zum Glück, in Grenzen hält. Trotz der starken Fehlstellung.
Sie beschlossen deshalb, erst einmal nur einen weiteren Kontrolltermin in einem Jahr festzuhalten. Eva sollte nicht zunehmen, wegen des Gewichtes, das dann zusätzlich vom Gelenk getragen werden muss. Dies war die Anforderung des Arztes und Eva fühlte sich nach dem Termin gehört und aufgeklärt.
Evas weiterer Weg mit Yoga
Da Eva merkte, dass Yoga ihr körperlich als auch geistig guttat, blieb sie dran. Durch das Praktizieren von Yoga konnte sie ihren Körper kräftigen und stärken. Die Ganzheitlichkeit des Yoga hat Eva dabei motiviert. Zusätzlich zu der Kräftigung durch Yoga, ging Eva zur Thai Massage, welche die tiefsten Verspannungen lösen konnte.
Seitdem hat Eva keine Schmerzen mehr. Weder im Rücken noch im Knie. Und genau deshalb hat sie sich dazu entschieden, zusätzlich zur Praktik, eine Yogalehrerinnen Ausbildung zu machen. (Link zu unseren Ausbildungen)
Bei ihrem nächsten Kontrolltermin beim Experten sagte dieser ihr: „Ich weiß nicht, was sie machen, aber machen sie weiter damit!“
Wieso kann Yoga helfen?
Beim Yoga dehnen und kräftigen wir die Muskeln, flexibilisieren die Gelenk, stabilisieren den Körper durch Asanas. Gleichzeitig entspannen wir den Körper und Geist – es ist also ein perfektes Zusammenspiel zwischen An-, und Entspannung. Durch die Meditation beim Yoga entspannen wir unseren Geist. Somit bringt dieser nicht noch mehr Unruhe in unseren Alltag rein. Durch die tiefe Atmung haben wir eine Reinigung und Reparatur im Körper. Zum Beispiel im Blutkreislauf, Nervensystem, im Immunsystem und Hormonsystem aber auch im Lymphsystem.
Mit diesen Benefits ist der Körper in der Lage, sich an veränderte Umstände leichter anpassen zu können. Turbulenzen besser zu überstehen.
Wichtig bei einer Hüftdysplasie ist es jedoch, eine/n erfahrene/n Yogalehrer*in zu konsultieren, welche/r geeignete Übungen auswählen kann. Yoga kann die Flexibilität, Kraft und Balance stark verbessern. Von Übungen, welche die Hüfte stark beugen oder rotieren wird zum Beispiel abgeraten. (Quelle: https://www.lumedis.de/hueftdysplasie-beim-erwachsenen.html)
Viel wissenschaftliche Studien, welche den Effekt von Yoga auf Hüftdysplasie erforscht haben, gibt es zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht. Bei Eva hat sich Yoga äußerst positiv auf ihre Hüftdysplasie ausgewirkt, beachtet werden muss dabei jedoch auf jeden Fall, dass die aktuell noch als eine anekdotische Evidenz gelten muss.
Wenn du mehr über Evas Geschichte erfahren willst, hör gerne in unseren Podcast „Yoga bei Hüftdysplasie“ rein.
Und wenn du jemanden kennst, der unter Schmerzen leidet und keinen Ausweg sieht – teile gerne diesen oder andere Beiträge von uns. ❤️