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Yoga bei Allergien und Asthma– hilft das wirklich?
Die Frage ist leicht beantwortet: Ja! Yoga kann auf jeden Fall bei Allergien helfen und bei Asthma die Beschwerden mildern. Wie das funktioniert und was du beachten solltest, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Was ist eine Allergie?
Eine Allergie ist eine chronische Erkrankung, bei der das Immunsystem bestimmte Stoffe als Gefahr betrachtet, die eigentlich harmlos sind. Dadurch kommt es zu verschiedenen Symptomen, die für die Betroffenen sehr unangenehm sein können.
40% der Allergiker bekommen im späteren Verlauf ihres Lebens Asthma, das nennt sich “allergischer Marsch”. Leider gelten Allergien in den meisten Fällen als unheilbar und nur 5% bis 10% der Betroffen werden richtig behandelt.
Bedrohliche Entwicklung:
Allergien sind definitiv keine Seltenheit mehr. Wenn Allergien nicht gerade im Familienkreis vererbt werden, kennt man zumindest jemanden aus dem Freundeskreis, der eine hat.
Dabei zeigt sich eine beunruhigende Entwicklung. Seit 50 Jahren steigen die Zahlen der Allergiker immer weiter an. Anfang der 1990er waren noch 9,6 % der Befragten des Bundes-Gesundheitssurveys Allergiker. Mittlerweile sind es 20 % (Stand: 2016), damit ist durchschnittlich jeder fünfte betroffen.
Eine Besonderheit ist, dass Frauen etwas öfter betroffen sind als Männer. Im Kindesalter ist es jedoch andersherum: Jungen haben häufiger als Mädchen eine Allergie. Dazu scheint auch die gesellschaftliche Stellung einen Einfluss auf Allergien zu haben. Kinder aus einem eher niedrigen sozialökonomischen Status haben seltener Heuschnupfen als Kinder aus anderen sozialen Schichten.
Als Ursache für diese Entwicklung werden steigende Hygienestandards und die erhöhte Feinstaubkonzentration in der Luft vermutet, aber auch Stress.
Laut Schätzungen der European Academy of Allergy könnten in 15 Jahren schon 50% der Europäer eine Allergie haben. Dabei sind Allergien jährlich für mehr als 100 Millionen Fehltage in Europa verantwortlich. Das Thema Allergien und Asthma wird also bald eine noch größere Public-Health Relevanz haben.
Wie kann Yoga helfen?
Yoga kann in vielen Bereichen des Lebens für einen positiven Effekt sorgen. Dazu gibt es etliche Studien!
Hatha Yoga-Praxis über 6 Monate zeigt positive Ergebnisse in vielen Bereichen: wesentlich erhöhte Lungen- und Atemkapazität, Minderung des Körpergewichtes, Stressabbau, verbesserter Blutzucker- und Cholesterinspiegel, Erneuerung und Stabilisierung des Körpers.
Das heißt jedoch nicht, dass alle Übungen gegen Allergien und Asthma helfen!
Entspannung ist der Schlüssel zum Erfolg. Vereinfacht gesagt, wird dem Immunsystem durch Entspannung vermittelt, dass es keinen Grund gibt, sich gerade gegen eine Gefahr zu wehren. Entzündungen und Schleim gehen zurück. Nur so kommen wir aus der Wechselwirkung von Allergie und Stress raus.
Durch Yoga-Stellungen (Asanas), Yoga-Atmungen (Pranayama) und Meditation lassen sich bei vielen Menschen positive Effekte feststellen. Symptome sind vermindert oder sogar kaum mehr wahrnehmbar. Dabei ist es wichtig die Übungen möglichst täglich und für mehrere Wochen durchzuführen, sonst wird eine Besserung weniger spürbar sein.
Beim Pranayama ist ein Fokus auf die Ausatmung wichtig, denn eine gut geleerte Lunge kann umso mehr frische Luft wieder aufnehmen: Dafür eignet sich zum Beispiel die Ujjayi-Atmung (“siegreicher Atem”), aber auch die Wechselatmung „Nadi Shodana“ (eine Anleitung findest du hier ) oder auch die einfache, sogenannte vollständige Yogaatmung, bei der man bewusst in Bauch, Brust und bis unter die Schlüsselbeine einatmet und dann vollständig wieder ausatmet. So lernen wir wieder tief zu atmen, denn im heutigen schnellen Alltag atmen viele von uns nur noch flach und nutzen kaum die volle Kapazität unserer Lungen aus.
Dadurch können auch die Muskeln verkürzt sein, die den Brustkorb bei der Atmung heben und der Lunge Platz verschaffen. Daher sind besonders Yoga Asanas zu empfehlen, die auf den Brust- und Rückenbereich wirken, ihn dehnen, stärken und mobilisieren, z.B. Rückbeugen und herzöffnende Asanas, aber auch Atemübungen, die mit Bewegung kombiniert sind, wie die 8-Finger oder Devi-Atmung oder sanfte Flows wie den Schultergruß Beide Übungen und einen Bodyscan zur Entspannung findest du kostenlos hier:
Hier ein Vorschlag für deine Übungspraxis:
- 10 min Meditation (pro Tag)
- 10 min Pranayama (pro Tag)
- 2 h 30 min Asanas (pro Woche)
Meditation und Pranayama können morgens oder abends durchgeführt werden. Manche werden morgens schneller wach durch die Übungen, andere beruhigt es am Abend und sie können besser einschlafen. Finde selbst heraus, was dir besser gefällt.
Nicht zu voreilig!
So toll, dass jetzt erstmal alles klingt: Yoga ist kein Wunderheilmittel und Tabletten sollten ohne Absprache mit einem Arzt nicht einfach abgesetzt werden. Bei einer Allergie und Asthma spielen viele Faktoren eine Rolle. Je nachdem welche Allergie vorliegt, sollten auch andere Aspekte beachtet werden. Yoga alleine reicht nicht immer aus. Bei einer Pollenallergie beispielsweise sind regelmäßiges wechseln der Bettwäsche und das Duschen am Abend sehr wichtig, um Pollen am Körper zu vermeiden.
Wenn du vorher noch nie Yoga gemacht hast, solltest du dir am besten die Unterstützung eines Yogalehrers oder einer Yogalehrerin suchen. Dann kannst du die gelernten Asanas und das Pranayama auch zu Hause anwenden und bekommst wichtige Tipps. Bei ungeeigneten Übungen oder falscher Anwendung können sich die Beschwerden nämlich verstärken. Das gilt vor allem für Asthmatiker.
Auch wenn Yoga eine nachweislich sehr effektive Methode zum Entspannen ist, können eine Massage-Session oder ein Wellness-Wochenende ebenfalls hilfreich sein.
Letztendlich kommt es auch auf die Vorlieben jedes einzelnen Menschen an. Bei einer unserer Yogini war es die grundlegende Umstellung der Lebensweise. Dabei spielten Ernährung, der Kontakt mit der Natur, aber auch Yoga eine entscheidende Rolle. Erfahre Lenis ganz persönliche Geschichte in unserer Podcast Episode 32: “Heilung von Allergien durch Yoga”
Du möchtest noch mehr über Allergien und deren Faktoren erfahren? Hier findest du einige interessante Informationen und Studien des Robert Koch-Institutes.